Ausstellung, 10. Mai - 12. Oktober 2014

Im Süden Chinas lebt das Volk der Miao. In den Bergregionen von Kaili hat diese chinesische Minderheit mit ihren fünf Millionen Mitgliedern eine Lebensart und Kultur entwickelt, die sich von denen der Han-Chinesen unterscheidet. Ihre Architektur, ihre Gerätschaften, aber besonders ihre textilen Schöpfungen fanden Eingang in die Welt der Sammler. Sie haben auf gewebten Stoffen Stickereien appliziert, deren Inhalte und Symbole ihrem magischen Weltbild entstammen. Jede Form hat ihre Bedeutung, jede Farbe bezieht sich auf einen Schutzgeist oder auf eine Lebenssituation. Sie tragen ihre Säuglinge am Rücken auf reich verzierten Tragetaschen, deren Symbole Schutzcharakter haben. Die Miao sind eines von hundert Bergvölkern, von denen viele miteinander verwandt sind. Die Expansion der Han-Chinesen hat sie zurückgedrängt in die Bergregionen; drei Millionen sind nach Laos, Kambodscha, Burma und Thailand ausgewandert. Dort pflegen sie bis heute ihre Kulturen, die sich aber formal von denen im Mutterland unterscheiden. Von den Bergvölkern Nordthailands sind die Hmong und Mien aber auch die Yao jene Gruppen, die untermittelbar mit den Miaos aus China verwandt sind. Ihre Kleidungen unterscheiden sich und in mancher Hinsicht haben sich die Kulte vom Ursprung entfernt. Zum Unterschied zu den Akha, die ebenfalls aus Burma in Thailand eingewandert sind, leben die Hmong auf einer Seehöhe von unter 1000m. Dadurch haben sie unterschiedliche landwirtschaftliche Methoden entwickelt. Die Karen, Nachbarn der Hmong, sind die einzige reisanbauende Minderheit unter den aus China stammenden Bergvölkern. Wie alle anderen Gruppierungen teilen sich auch die Karen in verschiedene Gruppen. Die bekannteste von ihnen sind die Padaung, die auch als Longneck in die Ethnologie eingegangen sind. Sie tragen Messingspiralen um den Hals, diese bewirken, dass die Schulterregion nach unten gedrückt wird und der Hals dadurch sehr lang erscheint. Von ihren Nachbarn werden sie Schiraffenhalsfrauen genannt. Nach dem Sinn dieses Schmuckes befragt, erklären die Padaung, dass er die Frauen vor dem Angriff von Tigern schützt.